Welche Anzeichen und Symptome gibt es bei Blasenkrebs?

Das häufigste klinische Warnzeichen von Blasenkrebs ist die schmerzlose Hämaturie, d.i. Blut im Harn, das gut sichtbar ist. Das Vorkommen von Blut im Harn hat bei Blasenkrebs zwei Merkmale, die die Patienten leider häufig davon abbringen, sofort zum Arzt zu gehen:

1) Die Blutungen treten nur gelegentlich und kurz auf.

2) Die Patientin / der Patient spürt in den meisten Fällen keinerlei Schmerzen bei der Blutung.

Darüber hinaus kann es auch vorkommen, dass der Tumor nicht genügend Blut produziert, um es im Harn mit bloßem Auge sehen zu können (Mikro-Hämaturie). In diesem Fall kann es nur bei einem Arztbesuch mit Urintest und Mikroskop nachgewiesen werden.

Blut im Urin bedeutet jedoch nicht unbedingt gleich Blasenkrebs. Infektionen, Nierensteine sowie Aspirin und andere blutverdünnende Medikamente können auch zu Blutungen führen. Tatsächlich hat die überwiegende Mehrheit der Patienten mit mikroskopischer Hämaturie keinen Krebs.

Dennoch können Reizung und Dringlichkeit beim Wasserlassen und ein ständiger Harndrang Symptome sein, die ein Blasenkrebspatient zunächst verspürt. Oftmals sind dies jedoch nur Anzeichen einer Harnwegsinfektion, die zumeist mit Antibiotika behandelt werden kann. Um aber den Unterschied zwischen einer Infektion und etwas Schwerwiegenderem herausfinden zu können, ist es wichtig, eine Urinanalyse und/oder Harnkultur durchführen zu lassen. Wenn die Harnkultur bakteriell negativ ausfällt, sollten diese Patienten an einen Urologen überwiesen werden, um die Symptome weiter abzuklären.

Welche Risikofaktoren spielen bei Blasenkrebs eine Rolle?

  • Rauchen: Rauchen ist der größte Risikofaktor. Raucher sind doppelt so häufig von Blasenkrebs betroffen wie Nichtraucher. Erfahren Sie mehr über Rauchen und Blasenkrebs
  • Chemische Belastung: Einige Chemikalien, die bei der Herstellung von Farbstoffen verwendet werden, wurden mit Blasenkrebs in Verbindung gebracht. Menschen, die mit Chemikalien arbeiten, die als aromatische Amine bezeichnet werden, können ein höheres Blasenkrebsrisiko haben. Diese Chemikalien werden bei der Herstellung von Gummi, Leder, Druckmaterialien, Textilien und Lackprodukten verwendet.
  • Alter: Das Risiko von Blasenkrebs steigt mit zunehmendem Alter.
  • Geschlecht: Während Männer häufiger an Blasenkrebs erkranken, zeigen aktuelle Statistiken einen Anstieg der Blasenkrebsfälle bei Frauen. Da die Symptome von Blasenkrebs denen anderer gynäkologischer und harntreibender Erkrankungen ähneln, wird bei Frauen leider häufig die Diagnose erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt.
  • Chronische Blasenentzündung: Harnwegsinfektionen, Nierensteine und Blasensteine verursachen keinen Blasenkrebs, aber es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang.
  • Vorgeschichte zu Blasenkrebs: Bereits ein Mal an Blasenkrebs erkrankte Personen tragen eine höhere Wahrscheinlichkeit in sich, einen weiteren Tumor im Harnwegssystem zu entwickeln. Ein Blasenkrebs-Vorkommen in der Familie ist ebenfalls ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung.
  • Geburtsfehler der Blase: Ein Geburtsfehler, bei dem eine Verbindung zwischen Bauchnabel und Blase bestehen bleibt, kann sich in den seltensten Fällen als krebserregend erweisen.
  • Arsen: Arsen im Trinkwasser ist mit einem höheren Risiko für Blasenkrebs verbunden. Erfahren Sie mehr über Wasserschadstoffe und Blasenkrebs.
  • Medikamentöse Behandlung und Strahlentherapie: Einige Medikamente (insbesondere Cyclophosphamid) oder Strahlentherapie für diverse Krebsarten im Becken können das Risiko für Blasenkrebs erhöhen.