Welche Therapien gibt es?

Das Wissen um Stadium und Grad Ihres Tumors hilft dem Arzt bei der medizinischen Einschätzung, welche Methoden am besten für Sie und Ihren Krebs geeignet sind. Blasenkrebspatienten müssen sich ab dem Moment der Diagnose darauf einstellen, vom Urologen ihres Vertrauens engmaschig begleitet zu werden: regelmäßige Zystoskopien und Zytologien stehen auf dem Behandlungsplan, da Blasentumore häufig wiederkehren. Für eine gute Langzeitprognose ist die Früherkennung entscheidend.

Ta papilläre Tumore sind in der Regel von geringem Grad (ähneln am ehesten normalen Zellen), d.h. medizinisch nicht-invasiv. Sie verhalten sich zwar so, dass sie für die Mehrzahl der Patienten nach Erstdiagnose und Entfernung wiederkehren, aber über 90%  der Ta-Tumore dringen nie in die Blasenwand ein und sind daher nicht lebensbedrohlich. Eine weitere Behandlung nach der Tumor-Entfernung ist dabei möglicherweise nicht erforderlich. Eine regelmäßige Nachsorge wird jedoch dringend empfohlen.

Obwohl CIS-Tumore ebenfalls nicht invasiv sind, da der Tumor nicht in die Lamina propria einwächst (Schicht, die sich zwischen der Blasenschleimhaut und der Muskelwand befindet), ist dieser Tumor-Typ aggressiver als ein Ta-Tumor und wird wahrscheinlich mit aggressiveren Therapien, einschließlich einer Immuntherapie mit BCG, behandelt. Sobald der Tumor in die Lamina propria eingedrungen ist, gilt er nämlich als invasiver Tumor mit dem Potenzial, sich durch die Muskelwand zu verbreiten und letztendlich weitere Organe, die an die Blase angrenzen (Prostata, Gebärmutter, etc.) oder auch Lunge, Knochen und Leber zu befallen. Eine intravesikale Therapie und Operation wird in diesen Fällen in Betracht gezogen. Wenn bei der Biopsie eine Invasion des Muskels zu beobachten ist, befindet sich der Tumor bereits mindestens im Stadium T2. Zu diesem Zeitpunkt werden typischerweise aggressivere Behandlungen (Operation und häufig Chemotherapie) in Betracht gezogen.

Die Blase wird von vielen Lymphknoten umgeben. Lymphknoten sind kleine Drüsen, die die weißen Blutkörperchen speichern und somit dem menschlichen Körper bei der Bekämpfung von Krankheiten helfen. Krebszellen von invasiven Blasentumoren können auch in den Lymphknoten auftreten. Sichtbar nur unter dem Mikroskop, können sie sich auf Scans als vergrößerte Lymphknoten zeigen. Sind Krebszellen in den Lymphknoten des Patienten vorhanden, ist dies ein Anzeichen für die Tumorausbreitung. Diese Lymphknoten-Krebszellen werden ab diesem Zeitpunkt die Behandlung des Blasenkrebspatienten mitbeeinflussen. Eine Chemotherapie kann in diesem Fall empfohlen werden.

Es gibt Richtlinien, die sogenannten Guidelines zur Behandlung von Krebsarten, die Ihr behandelnder Arzt kennen wird und nach denen sich die Behandlung ausrichtet. Diese Guidelines werden von Experten entwickelt, indem der aktuellste Stand der Forschung geprüft wird, um die Qualität, Wirksamkeit und Effizienz der Krebsbehandlung zu verbessern.