Die Diagnose Blasenkrebs ist für viele Menschen der Anlass ihr Leben positiv verändern zu wollen. Maßnahmen für einen gesünderen Lebensstil sind oft ein wesentlicher Bestandteil dieser Veränderungen. Dies beinhaltet vor allem eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, nicht nur um sich besser zu ernähren, sondern auch um ein gesundes Körpergewicht aufrechtzuerhalten. Bevor man mit der Ernährungsumstellung beginnt, sollte man sich jedoch an seinen Hausarzt, einen Ernährungsberater oder Krebsspezialisten wenden.
Die Forschung empfielt eine mediterrane Ernährung für Menschen mit Harnblasenkrebs. Diese Diät basiert auf den traditionellen gesunden Lebensgewohnheiten der Menschen aus den Mittelmeeranrainerstaaten, wie Italien, Frankreich, Griechenland und Spanien. Die mediterrane Küche ist regional unterschiedlich, basiert aber größtenteils auf Gemüse, Obst, Nüssen, Bohnen, Getreidekörnern, Olivenöl und Fisch.
VORSCHLAG FÜR EINE AUSGEWOGENE DIÄT
Halten Sie sich für eine ausgewogene und gesunde Ernährung an folgende Richtlinien und Lebensmittel:
- Konzentrieren Sie sich bei Ihren Mahlzeiten auf stärkehaltige Kohlenhydrate wie Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Wählen Sie hier bevorzugt Sorten aus Vollkorn, oder essen Sie Bio-Kartoffeln mit der Schale um mehr Ballaststoffe zu erhalten.
- Essen Sie mindestens fünf kleine Portionen am Tag und nehmen Sie verstärkt Früchte und Gemüse in Ihren Speiseplan auf.
- Wählen Sie mageres Eiweiß das aus Fleisch, Fisch, Eiern, Bohnen oder Hülsenfrüchten bestehen kann.
- Großartige Quellen für Kalzium oder Proteine sind Milch und Milchprodukte wie Käse und Joghurt.
- Nahezu gänzlich sollten sie auf Lebensmittel mit einem hohen Fett- und/oder Zuckergehalt verzichten.
Versuchen Sie diese Vorgaben so gut es geht einzuhalten. Zu Beginn wird es vermutlich eine Zeit dauern, bis Sie die für Sie richtige Balance gefunden haben und sich der Körper an die neue Ernährung gewöhnt hat.
Erwiesenermaßen gehen bis zu 10 % der Krebserkrankungen auf eine falsche Ernährung zurück. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Übergewicht bei 7 % der Frauen Ursache einer Krebserkrankung sein kann. Bei Männern ist der fehlende Obst- und Gemüsekonsum vermutlich für 6 % der Krebserkrankungen verantwortlich. Es sind jedoch noch weitere Forschungen notwendig um zu zeigen, in welchem Zusammenhang die Ernährung mit dem Auftreten von Krebs steht.
Eine ausgewogene Ernährung enthält eine Vielzahl von Nahrungsmitteln. Versuchen Sie vermehrt Obst und Gemüse zu essen und viele stärkehaltige Lebensmittel (wie Getreide, Brot und Nudeln) in Ihre Ernährung einzubeziehen. Ihr Körper benötigt auch Eiweiß, das in Nahrungsmitteln wie Fisch und Fleisch enthalten ist. Im Gegenzug sollten Sie Salz, Fett und Zucker reduzieren.
Alkohol kann das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, erhöhen.
Änderungen in den lange eingefahrenen Ernährungsgewohnheiten können schwierig erscheinen. Versuchen Sie Ihre Ernährung langsam zu verbessern. Sie können die Gelegenheit nutzen, um neue Lebensmittel zu entdecken und auszuprobieren. Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, um eine für Sie geeignete Diät zu finden. Ihr Hausarzt oder Ihre ErnährungsberaterIn kann Ihnen hier wichtige Ratschläge geben. Es kann auch hilfreich sein die allmählichen Veränderungen durch kleine, realistisch gesetzte Ziele zu erreichen.
Eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität haben viele Vorteile für die Gesundheit. Sie können uns nicht nur dabei helfen, ein gesundes Gewicht zu erreichen oder aufrechtzuerhalten, welches das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, verringern kann. Es dient auch als Prävention gegen Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes. Wenn Sie versuchen, Gewicht zu verlieren, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Sie immer noch alle benötigten Nährstoffe zu sich nehmen.
Menschen fragen sich oft, ob die „richtige“ Ernährung das Risiko der Rückkehr einer Krebserkrankung verhindern kann. Dies ist Thema vieler aktueller Forschungen. Es gibt sehr wohl Erkenntnisse aus Brust- und Darmkrebsstudien die zeigen, dass das Ernährungsverhalten einen Einfluss auf das Wiederauftreten von Krebs hat. Es gibt jedoch immer noch nicht genügend klare Informationen, um genaue Empfehlungen darüber abzugeben zu können, was bei einer bestimmten Art von Krebs gegessen werden sollte.
Generell empfehlen Krebsexperten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.
Für die meisten Menschen haben das Nichtrauchen, eine ausgewogene Ernährung, die Gewichtsreduktion, sowie eine regelmäßige Bewegung die größten positiven Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Dabei liegt der Schlüssel des Erfolges nicht auf der Konzentration eines dieser Punkte, sondern in der Kombination all dieser Faktoren.
Ihr Gesundheitsteam (dazu gehören auch Ihr Hausarzt, Ärzte und Krankenschwestern) ist die beste Adresse um Sie darüber zu informieren, welche Änderungen Ihres Lebensstils Sie vornehmen können um Ihr Risiko zu minimieren, dass der Krebs wieder zurückkommt.
Achten Sie auf gut gekochte Eier und kaufen Sie Mayonnaise im Supermarkt, stellen Sie diese nicht selbst zuhause her. Wenn Ihre Abwehrkräfte schwach sind, meiden Sie Pasteten, rohe Eier, Joghurt mit lebenden Milchsäurebakterien und Käse aus unpasteurisierter Milch, wie z.B. Brie und Blauschimmelkäse. Diese Lebensmittel können gesundheitsschädliche Bakterien enthalten.
Wenn Sie eine Hochdosis-Chemotherapie haben, kann Ihr Gesundheitsteam Ihnen vorschlagen, zusätzliche Lebensmittel zu meiden - fragen Sie diese um Rat.
Für die meisten Menschen liefert eine ausgewogene Ernährung alle notwendigen Nährstoffe. Die Einnahme hoher Dosen von Vitaminen, Mineralien und anderen Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht empfehlenswert. Es gibt jedoch Menschen, denen es schwer fällt sich ausgewogen zu ernähren. Diese können von der Einnahme eines Multivitamin- oder Mineralstoffpräparats mit einem Gehalt von bis zu 100% der empfohlenen Tagesdosis profitieren.
Nahrungsergänzungsmittel können für einige Personengruppen jedoch auch Vorteile haben. Es gibt Menschen die nicht in der Lage sind alle Nährstoffe, beispielsweise aufgrund einer Magenkrebs-Operation, zu absorbieren. Menschen mit erhöhtem Risiko einer Knochenverdünnung (Osteoporose) können von der Einnahme von Kalzium und Vitamin D-Nahrungsergänzungsmitteln zur Stärkung ihrer Knochen Vorteile ziehen.
Mehrere Studien haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, minimieren kann. Die Ergebnisse sind jedoch enttäuschend, da diese bestätigen, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln das Risiko von Krebs nicht senkt. Es gibt sogar Erkenntnisse dafür, dass die Einnahme hoher Dosen einiger Nahrungsergänzungsmittel das Risiko der Krebsentstehung bei manchen Menschen erhöhen kann.
Eine Studie bestätigte, dass Raucher eher an Lungenkrebs erkranken, wenn sie Nahrungsergänzungsmittel mit Beta-Carotin (eine Substanz, die der Körper zur Herstellung von Vitamin A verwendet) einnehmen. Die Ergebnisse anderer Studien deuten darauf hin, dass hohe Dosen von Beta-Carotin und Vitamin-A-Nahrungsergänzungsmitteln das Risiko erhöhen, an Krebs der Speiseröhre und des Magens zu erkranken.
Es ist möglich, dass einige Nahrungsergänzungsmittel die Wirkung von Krebsbehandlungen stören und sie weniger effizient machen. Wenn Sie also derzeit eine Krebsbehandlung durchführen lassen, ist es wichtig, sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln von Ihrem Krebsspezialisten beraten zu lassen. Sie können Sie darüber informieren, welche Dosierungen Sie einnehmen sollten und welche Präparate für Sie in Frage kommen. Sie können Ihnen auch Auskunft über mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln erteilen.
Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass ein bestimmtes Lebensmittel ein „Superfood“ ist.
Der größte Nutzen für Ihre Gesundheit liegt wahrscheinlich darin, sich durch eine große Vielfalt an Lebensmitteln ausgewogen zu ernähren. Es gibt viele Substanzen in Obst und Gemüse, die potenziell anti-krebs Eigenschaften haben können. Im Moment ist dieses Gebiet noch zu wenig erforscht, es ist noch ungewiss um welche Lebensmittel es sich hier handeln und wie diese genau helfen.
Anstatt also nach einem „Superfood“ zu suchen, ist es besser, auf eine „Superdiät“ hinzuarbeiten, wie sie in den Richtlinien für eine gesunde Ernährung empfohlen werden. Dies wird Ihnen helfen sicherzustellen, dass Sie die größtmögliche Vielfalt an Nährstoffen erhalten. Es wird Ihre Ernährung auch angenehmer sowie interessanter machen, und wahrscheinlich auch billiger sein!
Zahlreiche Studien suchten nach einem Zusammenhang zwischen einer verstärkten Aufnahme von Milchprodukte und Krebs (insbesondere Brust- und Prostatakrebs). Diese Forschungen haben jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang gezeigt. Aus diesem Grund empfehlen Krebsexperten, nicht auf Milchprodukte zu verzichten um das Krebsrisiko zu reduzieren.
Milchprodukte sind eine wichtige Quelle für Proteine, Kalzium und einige Vitamine, können aber zu fetthaltig sein. Wählen Sie fettarme Produkte, um nicht zu dick zu werden. Kalzium wird für starke Knochen benötigt und kann helfen, das Risiko von Darmkrebs zu reduzieren. Wenn Sie sich also für eine milchfreie Ernährung entscheiden, müssen Sie sicherstellen, dass Sie genügend Kalzium aus anderen Nahrungsquellen zu sich nehmen. Ideal hierfür sind beispielsweise Sardinen und Lachs in Dosen (mit Knochen), dunkelgrünes Blattgemüse, wie Spinat, oder Sojamilch.
Zucker in Ihrer Ernährung erhöht nicht direkt das Krebsrisiko oder fördert sein Wachstum. Zucker enthält jedoch außer Energie keine nützlichen Nährstoffe, wir können die gesamte benötigte Energie aus gesünderen Quellen beziehen. Daher ist es am besten, die Zuckermenge in Ihrer Ernährung zu begrenzen.
Viele Menschen fragen sich, ob sie eine biologische Ernährung bevorzugen sollten, um zu verhindern, dass der Krebs zurückkommt. Studien, die den ernährungsphysiologischen Nutzen von biologischem Obst und Gemüse untersuchten, hatten unterschiedliche Ergebnisse. Einige behaupten, dass biologisches Obst und Gemüse einen besseren Geschmack hat und länger frisch bleibt. Bisher wurde noch nicht erforscht, ob eine biologische Ernährung das Wiederauftreten oder im Allgemeinen das Auftreten von Krebs wirksamer verhindert als eine nicht-biologische Ernährung.
Es gibt viele Leute die befürchten, dass Pestizide, die in der nicht-biologischen Landwirtschaft verwendet werden, Krebs verursachen können. In Österreich darf ein Pestizid nur verwendet werden, wenn seine Sicherheit geprüft wurde. Gesetze stellen sicher, dass alle landwirtschaftlichen Pestizide in Maßen verwendet werden.
Der Kauf von biologischen oder nicht-biologischen Lebensmitteln ist letztendlich eine persönliche Entscheidung. Der aktuelle Ratschlag lautet, alle Obst- und Gemüsearten, sowohl nicht-biologische als auch biologische, vor Gebrauch gründlich zu waschen, um jegliche Form von Pestiziden zu entfernen.
In den letzten Jahren stieg die Begeisterung für alternative Diäten zur Behandlung von Krebs. Viele Behauptungen über die unterschiedlichsten Heilmittel wurden aufgestellt. Es ist verständlich, dass Menschen sich zu Diäten hingezogen fühlen, die die Hoffnung auf eine Heilung zu bieten scheinen.
Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass diese Diäten Krebs schrumpfen lassen, die Überlebenschancen einer Person erhöhen oder die Krankheit heilen können.
Einige Menschen sind damit zufrieden, diese spezielle Diäten anzuwenden. Andere finden diese ziemlich eintönig und sogar umständlich, da die Lebensmittel aufwändig zubereitet werden müssen. Bei einigen Diäten können wichtige Nährstoffe fehlen, diese können sogar schädlich sein.
Widersprüchliche Ratschläge über eine richtige Ernährung können verwirren. Die meisten Ärzte empfehlen eine ausgewogene und für den jeweils einzelnen ansprechende Ernährung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, tun Sie Ihr Bestes um sich an eine normale, ausgewogene Ernährung zu halten, Ihr Gewicht (auf oder ab) im Auge zu behalten und sich von Zigaretten fernzuhalten!